Deutsche Schülerinnen und Schüler schlafen oft zu wenig. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Besonders betroffen sind demnach ältere Schüler: Neunt- und Zehntklässler berichteten von im Schnitt rund sieben Stunden Schlaf pro Nacht. Das seien zwei Stunden weniger als von Experten für diese Altersgruppe empfohlen, heißt es in der Studie.

Der Umfrage zufolge fühlt sich die Hälfte der Schüler tagsüber erschöpft. Ein Drittel leidet unter Schlafstörungen. Dadurch steige auch das Stressempfinden. Laut der Untersuchung hängt das mit "stark erhöhten Bildschirmzeiten" vor Smartphone, Tablet oder dem Fernseher zusammen.

So schlafen Jungen und Mädchen, die angaben, mehr als vier Stunden täglich vor Bildschirmen zu verbringen, im Mittel deutlich weniger (7,3 Stunden) als diejenigen, die weniger als eine Stunde am Tag elektronische Geräte nutzen (8,9 Stunden). Dieser Unterschied war demnach über alle Jahrgangsstufen hinweg festzustellen. "Die Schüler kümmern sich nachts um volle Akkus bei ihren Smartphones, aber sie laden ihre eigenen Batterien nicht mehr ausreichend auf", sagt DAK-Vorstandschef Andreas Storm.

Konzentrationsprobleme und Verletzungen im Schulalltag

Dass Schulkinder bei weniger als acht Stunden Schlaf vermehrt Konzentrationsprobleme haben, berichtet zudem das Forschungszentrum Demografischer Wandel der Frankfurt University of Applied Sciences. Zudem steige die Wahrscheinlichkeit für Verletzungen im Schulalltag.

Ergebnisgrundlage der Frankfurter Forscherinnen und Forscher ist eine fortlaufende Analyse, für die rund 10.000 Schülerinnen und Schüler an circa 150 weiterführenden Schulen jährlich zu Verletzungen, Gesundheitszustand und Schlafverhalten befragt werden. Die mittlere Schlafdauer der Heranwachsenden verringerte sich demnach innerhalb von drei Jahren um eineinhalb Stunden. Schlafen die Kinder im Alter von etwa 11 Jahren (5. Jahrgangsstufe) im Mittel noch rund 9 Stunden und 45 Minuten, so seien es in der 8. Jahrgangsstufe lediglich noch 8 Stunden und 15 Minuten.

Von den Achtklässlern, die weniger als acht Stunden schlafen, klagten rund 38 Prozent an mehr als zwei Tagen wöchentlich über Konzentrationsprobleme. Unter den Schülern, die acht Stunden oder mehr schlafen, waren es nur 24 Prozent. Fast 25 Prozent der Schüler mit zu wenig Schlaf gaben an, sich innerhalb des letzten Jahres im Schulumfeld verletzt zu haben. Bei den länger schlafenden Heranwachsenden waren es rund 19 Prozent.